"Tag der gewaltfreien Erziehung": Nicht bestrafen - sondern sich auf die "Kind-Perspektive" begeben

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AUTOR/IN
Jenny Beyen
ONLINEFASSUNG
Andreas Böhnisch

Wie sieht Erziehung im Jahr 2024 aus? Man sollte den Kindern Grenzen setzen, sagt die Pädagogin Barbara Weber-Eisenmann. Von Bestrafen hält sie nichts.

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Der Kinderschutzbund ruft jährlich am 30. April zum "Tag der gewaltfreien Erziehung" auf. Für die Pädagogin und Buchautorin Barbara Weber-Eisenmann bleibt trotz der gesetzlichen Vorgaben noch viel zu tun. "Gewalt findet oft sehr subtil im Alltag statt", sagt sie im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderatorin Jenny Beyen. Dazu gehöre es, Kinder anzuschreien oder sie bewusst kleinzuhalten durch Sätze wie: "Das kannst du noch nicht. Dafür bist du noch viel zu klein."

Kinder sind eigenständige Persönlichkeiten, die man nicht zwangsläufig formen muss.

Was gewaltfreie Erziehung bedeutet

Die "klassische Erziehung" ist für die Pädagogin nicht mehr zeitgemäß. Bestrafen sei ein No-Go, man dürfe Kindern jedoch auch "nicht alles durchgehen lassen". Es müssten Grenzen gesetzt werden. Das lasse sich am besten dadurch erreichen, dass man eine liebevolle Beziehung zu den Kindern aufbaue.

Eltern müssten verstehen, dass hinter jedem Verhalten ein Bedürfnis stecke. Deshalb empfiehlt die Expertin, sich auf die "Kind-Perspektive" zu begeben. "Kinder brauchen keine harte Hand, sondern sie brauchen unsere Liebe und unsere achtsame Begleitung auf dem Weg zum Großwerden."

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