Am Neckar in Tübingen ist noch viel Kies zu sehen. Die Ufer sind teils grün, teils steinig. Der Fluss schlängelt sich unter Bäumen hindurch. Insgesamt kostet das Projekt neun bis zehn Millionen Euro.

Schutz und Verschönerung am Wasser

Bis zu zehn Millionen Euro für den Neckar in Tübingen

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AUTOR/IN
Judith Hüwelmeier
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Ingemar Koerner
Ingemar Koerner ist Reporter für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen.

In Tübingen wird der Neckar umgestaltet. Der Fluss wurde breiter und natürlicher gemacht, der Hochwasserschutz verbessert. Nun sind die Ufer dran. Doch die Finanzierung ist unklar.

Die sogenannte Revitalisierung des Neckars in Tübingen ist fast abgeschlossen. Auch der Hochwasserschutz wurde schon verbessert. Nun soll noch der Flusspark "Neckaraue" kommen. Doch dessen Finanzierung hängt auch am gekippten Bundeshaushalt - und ist deswegen noch unklar.

Neuer Hochwasserschutz am Neckar

Das ganze Projekt setzt sich zusammen aus der Revitalisierung des Neckars, dem Hochwasserschutz und dem Flusspark "Neckaraue". Die Revitalisierung, also die Belebung des Flusses, ist schon so gut wie fertig. Dafür hat das Regierungspräsidium Tübingen zwei Inseln aus Kies anlegen lassen und den Flusslauf verändert. Er schlängelt sich jetzt, anstatt dass er schnurgerade in einem Kanal verläuft. Für den Hochwasserschutz gibt es jetzt am Ufer eine kleine Mauer, die die Häuser dahinter schützen soll.

Im Vordergrund fließt der Neckar, in der Mitte ist eine Insel zu erkennen. Im Hintergrund ist eine kleine Mauer am Ufer  - sie ist Teil des Hochwasserschutzes. An diese wurde schon Graffiti gesprüht.
Zwei neue Inseln im Neckar teilen den Flusslauf. An die Mauern am Ufer wurde schon Graffiti gesprüht.

Gesamtkosten: neun bis zehn Millionen Euro

Die Belebung des Flusses wird dabei mit Kosten von 4,5 Millionen Euro veranschlagt. Der Hochwasserschutz mit 3,5 Millionen. Diese beiden Teile sind so gut wie fertig. Das Regierungspräsidium Tübingen hat deswegen den symbolischen Spaten an die Stadt übergeben. Sie ist für den Flusspark Neckaraue verantwortlich. Dessen Bau soll ungefähr 1,5 Millionen Euro kosten.

Baustart des Flussparks "Neckaraue" hängt an Förderantrag

Damit die Stadt den Flusspark bauen lassen kann, muss sie das Projekt ausschreiben. Doch ausschreiben darf Tübingen erst, wenn die Förderung sicher ist. Und die war im alten Bundeshaushalt vereinbart. Den hat das Bundesverfassungsgericht gekippt. Im Juni oder Juli soll über den neuen Förderantrag entschieden werden. Dann sollen in dem Park Bänke, Wiesen, Spielplätze und Wege entstehen.

Lebensraum für Tiere und Pflanzen - rund 200 Bäume gefällt

Das Ziel des Projektes ist es, im Flusspark einen "naturnahen Landschaftspark" zu schaffen, der auch als Naherholungsgebiet wirkt. Darüber hinaus soll es den Hochwasserschutz verbessern - und "Lebensräume für Tiere und Pflanzen geschaffen werden", teilt das Regierungspräsidium Tübingen mit. Dennoch wurden bei den Arbeiten rund 200 Bäume gefällt, sagte Projektleiter Sebastian Krieg dem SWR.

Projekteleiter Sebastian Krieg steht im unfertigen Flusspark Neckaraue. Im Hintergrund fließt der Neckar, am Ufer verlaufen erdige Wege.
Projekteleiter Sebastian Krieg ist optimistisch, dass die Bundesförderung im Juni oder Juli beschlossen wird - und dann auch der Flusspark bald kommt.

Im Sommer 2025 soll der Flusspark fertig sein

Durch das Schlängeln des Flusses und durch unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten des Wassers sollen sich am und im Neckar wieder mehr Tiere ansiedeln - zum Beispiel Fische. Im Naherholungsgebiet am Ufer sollen dann in Zukunft auch wieder mehr Menschen verweilen. Das soll dann spätestens im Oktober 2025 fertig sein. An einer anderen Stelle in Tübingen wurde der Neckar schon vor rund zwei Jahren ökologisch umgestaltet.

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